Nervenflattern im Titelrennen: SG Holzen/Eisborn unterliegt in Voßwinkel mit 0:1

Die SG Holzen/Eisborn hat im dramatischen Schlussspurt der Kreisliga A Arnsberg erneut einen Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft hinnehmen müssen. Beim TuS Voßwinkel verlor die Mannschaft von Trainer Sriram Sivaraj am vorletzten Spieltag mit 0:1 – und das ausgerechnet gegen ein Team, das im Tabellenmittelfeld feststeckt. Durch das zeitgleiche 2:2 des FC Neheim-Erlenbruch gegen Affeln hat die SG die große Chance verpasst, nochmal zum Spitzenreiter aufzuschließen. Die Titelchancen leben zwar noch, sind aber nur noch theoretischer Natur.

Verkrampft, fehlerhaft, ideenlos
Wie schon beim 1:1 gegen Küntrop eine Woche zuvor zeigte die SG Holzen/Eisborn auch in Voßwinkel nicht das Gesicht, das sie in der Hinrunde zur Herbstmeisterschaft geführt hatte. Die Partie begann zerfahren, mit vielen Ungenauigkeiten im Passspiel und wenig Tempo. Klare Chancen waren Mangelware, auch weil der TuS Voßwinkel diszipliniert und kompakt verteidigte.

Die wenigen guten Szenen verpufften: Eine gute Aktion über Marian Mertens wurde durch einen zweifelhaften Abseitspfiff unterbunden. Kurz darauf traf Max Tillmann mit einem feinen Schlenzer nur den Pfosten, den anschließenden Abpraller klärte die TuS-Defensive im letzten Moment. Eine scharfe Hereingabe von Pascal Nölke flog wenig später knapp am Tor vorbei – es fehlten nur Zentimeter zur Führung.

Ein langer Ball entscheidet das Spiel
Die Entscheidung fiel kurz nach Wiederanpfiff. In der 53. Minute schlug Voßwinkel einen langen Ball in die Spitze. Jannis Käthler nutzte ein Missverständnis zwischen Marvin Weber und Manuel Träger eiskalt aus, spitzelte den Ball vorbei und schob zum 1:0 ein. Es war der einzige nennenswerte Abschluss der Gastgeber – doch er reichte für drei Punkte.

Kein Durchkommen gegen tiefstehende Gastgeber
Nach dem Rückstand war die SG bemüht, das Spiel zu drehen, doch Voßwinkel zog sich tief zurück, verteidigte clever und ließ die Gäste ins Leere laufen. Zahlreiche Flanken und lange Bälle verpufften – viele endeten direkt im Seitenaus. Die SG fand schlichtweg keine Mittel, die "Füchse" zu knacken, und lief sich immer wieder fest.

Stimmen zum Spiel
„Wir haben sowohl gegen Küntrop als auch heute unsere schlechteste Saisonleistung gezeigt“, bilanzierte ein enttäuschter SG-Coach Sriram Sivaraj. „Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass Fußball ein Kopfspiel ist. Offenbar sind wir noch nicht bereit, mit diesem Druck umzugehen. Obwohl Voßwinkel nur einen Torschuss hatte, war deren Sieg nicht unverdient, weil wir unser Potenzial nie auf den Platz gebracht haben.“

Voßwinkels Co-Trainer Can Sengöz sah es naturgemäß anders: „Trotz vieler Ausfälle haben wir eine starke, kämpferische Leistung gezeigt, sehr diszipliniert verteidigt und die wenigen Chancen effektiv genutzt. Dass das Quäntchen Glück auf unserer Seite war, gehört eben auch zum Fußball.“

Letzte Chance gegen Bachum/Bergheim
Vor dem letzten Spieltag hat die SG Holzen/Eisborn nun drei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Neheim-Erlenbruch. Nur ein Sieg im Heimspiel gegen den SV Bachum/Bergheim und gleichzeitige Schützenhilfe der Hüstener Reserve könnten noch ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft erzwingen.

So oder so bleibt es spannend bis zum Schluss. Klar ist aber: Will die SG Holzen/Eisborn noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden, muss sie sich am letzten Spieltag wieder auf ihre Stärken besinnen – kämpferisch wie spielerisch.

Durch die zeitgleiche Niederlage des TuS Langenholthausen in Küntrop ist der SG die Vizemeisterschaft definitiv nicht mehr zu nehmen. Auch wenn das nur ein kleiner Trost zu den letzten Ergebnissen ist!